Nicht nur die Olivensorte bestimmt den Geschmack eines Öls, sondern auch der Reifezustand der Oliven. Oliven reifen im Herbst und Winter, indem ihre Farbe von grün in dunkelpurpur, das so dunkel ist, dass es als schwarz bezeichnet wird, wechselt. Das Öl verändert sich ebenfalls, je nach Reifegrad der Oliven. Früh geerntete Oliven (d.h. zwischen Ende Oktober und Anfang Dezember gepflückte) ergeben ein kräftigeres, fruchtigeres, leicht grünes Öl, oft mit einem pfefferartigen Nachgeschmack. Später gepflückte Oliven (oft werden sie nicht gepflückt, sondern man lässt sie in Netze oder auf den Boden fallen) ergeben milde Öle mit ziemlich einheitlichem Geschmack. Späte Oliven ergeben auch mehr Öl als früh geernete, was leider einige skrupellose Hersteller dazu verleitete, Blätter zu den spät geernteten Oliven zu geben, um daraus ein grünliches Öl zu pressen, also die Farbe, die mit dem kostbareren grünlichen Öl aus den früh geernteten Oliven verassoziiert wird.